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Prostatakrebs: Ein erster Überblick zur Diagnose

In den letzten Beiträgen haben wir verschiedene Bereiche zur Erkrankung Prostatakrebs beleuchtet. Doch was passiert bei dem Verdacht auf Prostatakrebs konkret? Eine Frage, die wir in einem ersten Überblick in diesem Blog Beitrag beantworten werden.

Prostatakrebs, eine Erkrankung die weltweit zu den häufigsten Erkrankungen des Mannes gehört tritt durch verschiedene Risikofaktoren vermehrt auf. Details zu diesen Faktoren sind HIER zu finden. Optionen der Prävention und Früherkennung können HIER nachgelesen werden. Doch wie erfolgt die Diagnosestellung bei einem Verdacht auf Prostatakrebs? Dieser Beitrag stellt eine erste Übersicht dar und wird in folgenden Beiträgen weiter vertieft.

 

Diagnose und Behandlung bei Prostatakrebs

Wie schon erwähnt ist Prostatakrebs eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern, die insbesondere im fortgeschrittenen Alter vermehrt auftritt. Eine frühzeitige Diagnose kann die Prognose erheblich verbessern, weshalb es wichtig ist, sich über die verschiedenen Diagnosemethoden und Behandlungsoptionen zu informieren.

 

1.PSA-Test

Der PSA-Test (Prostataspezifisches Antigen) ist ein Bluttest, der die Konzentration eines für die Prostata spezifischen Proteins im Blut misst, welches von der Prostata produziert wird. Erhöhte PSA-Werte können auf eine Entzündung, eine gutartige Vergrößerung oder Prostatakrebs hinweisen. Der PSA-Test ist jedoch nicht spezifisch, und hohe Werte bedeuten nicht zwangsläufig Krebs. Deshalb wird er oft in Kombination mit anderen Untersuchungen verwendet.

 

2.Digitale rektale Untersuchung (DRU)

Bei dieser Untersuchung tastet der Arzt die Prostata über den Enddarm ab, um Verhärtungen oder andere Auffälligkeiten zu erkennen. Diese Methode ist einfach und schnell, liefert jedoch oft nur dann Hinweise, wenn der Tumor bereits eine bestimmte Größe erreicht hat.

 

3. Bildgebende Verfahren

Moderne bildgebende Verfahren, wie MRT (Magnetresonanztomographie) oder TRUS (transrektaler Ultraschall), werden eingesetzt, um die Struktur der Prostata genauer zu beurteilen.

Wird der TRUS als ergänzendes bildgebendes Verfahren zur Diagnostik von Prostatakrebs eingesetzt, dann wird die Prostata mit einer Ultraschall-Sonde vom Mastdarm (Rektum) aus dargestellt. Damit lassen sich viele Veränderungen erkennen, deren Ursache abzuklären ist. TRUS findet ebenso Anwendung zur Volumenbestimmung der Prostata (hilfreich bei der Beurteilung des PSA-Werts) sowie zur Kontrolle zur ultraschallgesteuerten Prostatabiopsie.

 

4. Sicherung der Diagnose: Prostatabiopsie

Die Prostatabiopsie (Entnahme von Gewebeproben) ist der Eingriff, mit dem sich eine Verdachtsdiagnose für einen Prostatakrebs sichern lässt. Sie ist angezeigt, wenn mindestens einer der folgenden drei Punkte zutrifft: Kontrollierter PSA-Wert ab 4 ng/ml, verdächtiger Befund bei der DRU (s. o.), auffälliger PSA-Anstieg nach kontrolliertem PSA-Wert.

Bei der Biopsie werden vom Mastdarm (Rektum) aus systematisch Proben aus verschiedenen Stellen der Prostata entnommen. Zusätzlich können Proben aus tastbaren Knoten und aus im TRUS verdächtigen Herden entnommen werden.

Das entnommene Gewebe wird weiter aufgearbeitet und von einem Pathologen mikroskopisch untersucht. Findet sich darin Krebsgewebe (positive Biopsie), wird der Typ des Tumors (Typing) und dessen Bösartigkeit (Grading, z.B. nach Gleason) eingestuft. Die Entnahme, Aufarbeitung und feingewebliche (histologische) Befundung der Proben erfolgt gemäß der aktuellen S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom.

 

 

Fazit

Die Diagnose von Prostatakrebs ist sehr komplex und erfordert eine individuell abgestimmte Vorgehensweise. Früherkennung ist entscheidend, um den Krebs in einem Stadium zu entdecken, in dem er gut behandelbar ist. Die verschiedenen Therapieoptionen bieten Patienten die Möglichkeit, eine Behandlungsform zu wählen, die ihren individuellen Bedürfnissen und Lebenszielen entspricht.

Wenn bei Ihnen oder einem Angehörigen ein Verdacht auf Prostatakrebs besteht, sprechen Sie mit einem Urologen oder Onkologen. Die beste Strategie hängt von vielen persönlichen und medizinischen Faktoren ab, und eine professionelle Beratung ist der Schlüssel zu einer fundierten Entscheidung.

 

Im folgenden Beitrag werden wir die Diagnosebestimmungen und Möglichkeiten weiter vertiefen und geben Informationen zu aktuellen Abläufen in der medizinischen Routine im Bereich Prostatakrebs.

Ihr GILUPI Team