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Einblicke klinische Studien – CTCs bei Prostatakrebs in aktiver Überwachung

In der klinischen Studie von Choi et al. (2019) wurde die Bedeutung von zirkulierenden Tumorzellen (CTCs) bei Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs untersucht. Ein Teil dieser Patientengruppe befand sich in der aktiven Überwachung (ein beobachtendes Behandlungskonzept). Dieser Blogbeitrag soll verdeutlichen, welchen Wert die Bestimmung von CTCs bei Patienten mit Prostatakrebs in der aktiven Überwachung haben kann. Die Daten wurden dabei nicht mit dem GILUPI CellCollector® selbst gewonnen, sondern mit einem System, welches den gleichen „Fänger-Antikörper“ (das Protein, mit welchem die CTCs aus dem Blut gebunden werden) verwendet. Aktuell werden Daten mit dem GILUPI CellCollector® in diesem Patienten Setting gewonnen.

 

Ergebnisse im Überblick:

 

  • Erhöhte CTC-Zahlen bei Patienten mit Prostatakrebs: Die Forscher fanden heraus, dass Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs signifikant (bedeutend) mehr CTCs im Blut hatten als gesunde Kontrollpersonen. Was für die Aussagekraft der Bestimmung von CTC-Zahlen bei Prostatakrebspatienten spricht.
  • CTCs und aggressiver Krebs: Besonders bei Patienten mit aggressiveren Formen des Krebses (erkennbar durch den Gleason-Score) war die Anzahl der CTCs höher. Der Gleason-Score ist unter anderen Parametern ein Indikator dafür, wie aggressiv der Krebs wachsen könnte. Was für die Aussagekraft der CTC-Zahlen in Bezug auf die Aggressivität eines Tumors spricht.
  • Veränderungen während der aktiven Überwachung: Bei einigen Patienten mit niedrigem Risiko, die sich unter aktiver Überwachung befanden, wurde ein Fortschreiten der Krankheit beobachtet. Zwei dieser Patienten erlebten eine Up-Staging (Veränderung des Tumorstadiums), was bedeutet, dass der Krebs fortgeschrittener war, als ursprünglich angenommen. Darüber hinaus erfuhren einige Patienten ein Up-Grading (Veränderung des Tumorgrades), was für ein aggressiveres Verhalten der Krebszellen spricht. Genau bei diesen Patienten wurden gehäuft CTCs gefunden, was für die Aussagekraft der CTC-Zahlen als Indikator für ein Fortschreiten der Erkrankung im Bereich der aktiven Überwachung spricht.

 

Warum sind diese Daten wichtig für Patienten unter aktiver Überwachung?

 

Für Männer mit niedrigem Risiko, die sich für eine aktive Überwachung entscheiden, ohne eine konkrete Behandlung des Krebses, könnte die CTCs Analyse ein Instrument der zusätzlichen Diagnostik sein. Dabei ist das Auftreten von CTCs generell beziehungsweise das Ansteigen der CTC-Zahl als ein Warnsignal zu nutzen. Wenn CTCs nachweisbar sind, könnte dies darauf hindeuten, dass der Krebs aggressiver wird und möglicherweise eine frühere Behandlung erforderlich ist.

 

Fazit der Studie:

 

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass CTCs eine vielversprechende Methode sein könnten, um Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs besser zu überwachen. Besonders für Patienten mit niedrigem Risiko, die sich in aktiver Überwachung befinden, könnte der Nachweis von CTCs auf ein erhöhtes Risiko für das Fortschreiten der Krankheit hinweisen. In solchen Fällen könnte eine frühere Behandlung in Erwägung gezogen werden und zusätzliche Untersuchungen einbezogen werden.

 

Was bedeutet das für Patienten und ihre Angehörigen?

 

  • Frühzeitige Erkennung: Der Nachweis von CTCs könnte helfen, Veränderungen im Krebsverlauf frühzeitig zu erkennen, noch bevor klinische Symptome auftreten.
  • Bessere Entscheidungsfindung: Für Patienten unter aktiver Überwachung könnte der Nachweis von CTCs helfen, weitere diagnostische Verfahren einzuleiten und darauf aufbauend besser zu entscheiden, ob eine frühzeitige Behandlung notwendig ist, um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.
  • Beruhigung und zusätzliche Sicherheit: Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Forschung zur Verbesserung der Diagnose- und Überwachungsmethoden bei Prostatakrebs voranschreitet. Mit neuen innovativen Methoden, wie dem GILUPI CellCollector® können Ärzte und Patienten präzisere Entscheidungen treffen und möglicherweise den Behandlungsverlauf optimieren.

 

 

Was sollten Patienten tun?

 

Für Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs ist es wichtig, alle empfohlenen Untersuchungen und Überwachungstermine wahrzunehmen und mit den behandelnden Ärzten über alle zusätzlichen Optionen zur Überwachung zu sprechen. Wenn Sie sich unter aktiver Überwachung befinden, könnten Sie zusammen mit Ihren behandelnden Ärzten überlegen, ob die Analyse von zirkulierenden Tumorzellen sinnvoll für sie ist.

 

Fazit

 

Prostatakrebs ist eine komplexe Erkrankung und es gibt viele Entscheidungen zu treffen. Der Fortschritt in der medizinischen Forschung, insbesondere im Bereich der innovativen Diagnostik, hilft dabei, den Krebs frühzeitig zu erkennen und bessere Behandlungsmöglichkeiten für die individuelle Erkrankung des Einzelnen zu finden. Wenn Sie oder ein Angehöriger mit Prostatakrebs leben, ist es wichtig, regelmäßig mit den behandelnden Ärzten zu sprechen und sich über neue Entwicklungen in der Forschung zu informieren.

Haben Sie Fragen zu diesem Blog Beitrag oder anderen Themen zu unserer Methode oder unseren Leistungen? Dann melden Sie sich gern bei uns.

 

 

Ihr GILUPI Team

 

 

Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31471413/