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Wie funktioniert eine PSMA-Therapie – und was bedeutet das konkret für mich?

Wenn Präzision zur Therapie wird

Wer an fortgeschrittenem Prostatakrebs erkrankt ist, hört früher oder später vom Begriff PSMA-Therapie – oft verbunden mit Hoffnung, aber auch mit vielen Fragen.

Was genau passiert dabei im Körper? Wie läuft so eine Behandlung ab? Und: Bin ich überhaupt dafür geeignet?

Wir geben einen ersten Überblick.

 

 

Zielgerichtet statt pauschal: Das Prinzip der PSMA-Therapie

Die PSMA-Therapie – genauer gesagt: PSMA-Radioligandentherapie – nutzt einen entscheidenden Vorteil:

Sie richtet sich gezielt gegen Krebszellen, die auf ihrer Oberfläche das sogenannte PSMA tragen (mehr dazu in Teil 1 dieser Reihe).

Ein radioaktiv markierter Wirkstoff („Radioligand“) wird dem Patienten über die Vene verabreicht. Dieser Wirkstoff zirkuliert im Körper und bindet sich nur dort, wo PSMA vorhanden ist – also vor allem an Prostatakrebszellen.

Dort entfaltet er seine Wirkung:

Er zerstört die Tumorzellen von innen heraus.

 

 

Wie läuft eine PSMA-Therapie ab?

Der genaue Ablauf kann je nach Klinik und Patient variieren – aber grundsätzlich besteht er aus folgenden Schritten:

Voraussetzung prüfen:

Der Tumor muss ausreichend PSMA aufweisen. Das wird meist mit einer PSMA-PET/CT-Untersuchung festgestellt.

Therapie vorbereiten:

Blutwerte, Nierenfunktion, Vorerkrankungen etc. werden überprüft. Die Therapie erfolgt ambulant oder kurzstationär.

Verabreichung des Radioliganden:

Der Wirkstoff wird über die Vene verabreicht – ähnlich wie bei einer Infusion. Die Strahlung wirkt gezielt auf die Tumorzellen im Inneren des Körpers.

Nachsorge & Kontrolle:

Die Wirkung wird regelmäßig kontrolliert – z. B. über PSA-Werte, Bildgebung oder ergänzende Blutanalysen.

 

 

Für wen ist die PSMA-Therapie geeignet?

Aktuell wird diese Therapie meist bei Männern eingesetzt, die sich in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium befinden – zum Beispiel bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC).

Wichtig: Nicht alle Tumoren zeigen ausreichend PSMA.

Deshalb ist der Nachweis vor Beginn der Therapie entscheidend – und genau hier liegt eine der größten Herausforderungen.

 

 

Gibt es Alternativen zur PET/CT?

Die derzeitige Standardmethode zur Überprüfung des PSMA-Status ist die PSMA-PET/CT.

Doch: Diese Untersuchung ist nicht überall verfügbar, belastet den Körper mit Strahlen, wird nicht immer von den Krankenkassen übernommen und zeigt nicht die ganze molekulare Realität der Erkrankung.

 

Deshalb suchen viele Ärzt:innen und Patient:innen nach schonenderen, wiederholbaren Verfahren – zum Beispiel über den Nachweis von PSMA auf zirkulierenden Tumorzellen (CTCs) direkt im Blut.  In Teil 3 dieser Reihe zeigen wir, wie das funktionieren kann – ohne Biopsie, ohne Bildgebung, aber mit zusätzlicher und klarer Aussagekraft.

 

 

Sie haben Fragen oder möchten mehr wissen?

Gern begleiten wir Sie auf Ihrem Weg – mit Fachwissen, Erfahrung und einem offenen Ohr.

Ihr GILUPI-Team