Was ist PSMA – und warum ist es so wichtig?
18. Mai 2025
Wenn Prostatakrebs hörbar oder sichtbar wird
Viele Männer, die an Prostatakrebs erkranken, hören irgendwann ein neues Wort: PSMA. Es steht plötzlich im Arztbrief, im Gespräch über neue Therapien oder bei der Frage: „Bin ich für eine zielgerichtete Behandlung geeignet?“
In unserer Arbeit mit Betroffenen und Klinikern, werden wir immer wieder gefragt, was genau dahinter steckt – und warum ist PSMA so wichtig?
PSMA – eine Zielstruktur mit Bedeutung
PSMA steht für Prostata-spezifisches Membranantigen. Es ist eine Eiweißstruktur (Protein), das auf der Oberfläche von Prostatakrebszellen zu finden ist – bei vielen Betroffenen in erhöhter Menge.
Je aggressiver der Tumor, desto häufiger zeigt er viel PSMA. Und genau das macht PSMA so relevant in der Krebsdiagnostik:
Es ist wie ein ganz eigenes und spezielles Merkmal auf der Krebszelle – und damit ein perfekter Angriffspunkt für moderne Therapien.
PSMA-Therapie: Krebszellen gezielt erreichen
Bei der sogenannten PSMA-Radioligandentherapie (z. B. mit Lu-177) wird ein radioaktiver Wirkstoff gezielt an die Zellen geschickt, die PSMA auf ihrer Oberfläche tragen.
Diese Wirkstoffe „wandern“ durch den Körper und „suchen“ sich die PSMA positiven Krebszellen. Dort bindet sich der Wirkstoff an das PSMA, entfaltet seine radioaktive Wirkung am Zielort und zerstört die Krebszellen von innen.
Das bedeutet:
- weniger Schädigung von gesundem Gewebe
- gezielte Wirkung bei fortgeschrittener Erkrankung
- neue Hoffnung für Männer mit metastasiertem Prostatakrebs
Bin ich dafür geeignet?
Ob eine PSMA-Therapie wirkt, hängt davon ab, wie stark die eigenen Krebszellen PSMA überhaupt zeigen.
Bisher wird das meist über eine sogenannte PSMA-PET/CT-Bildgebung getestet – ein bildgebendes Verfahren, das radioaktive Marker sichtbar macht.
Doch:
Diese Methode ist aufwendig, nicht überall verfügbar – und zeigt nicht immer das ganze Bild.
Was wäre, wenn wir PSMA direkt an den Krebszellen messen könnten – im Blut?
Genau hier kommen zirkulierende Tumorzellen (CTCs) ins Spiel. In einer späteren Folge dieser Reihe zeigen wir, wie man PSMA direkt auf Krebszellen nachweisen kann – ohne Biopsie, ohne Strahlenbelastung.
Eine neue, schonendere Möglichkeit, die in Ergänzung zu herkömmlicher Diagnostik helfen kann, die Erkrankung zu verstehen – und besser zu behandeln.
Wenn Sie Fragen haben oder mehr erfahren möchten – wir sind gern für Sie da
Ihr GILUPI Team